Monatsüberblick März 2020

von Andreas Kammerer

Mond

  • 02.:  Erstes Viertel (Stier)
  • 09.:  Vollmond (Löwe)
  • 16.:  Letztes Viertel (Schlangenträger)
  • 24.:  Neumond (Fische)
  • 25.:  Erste Sichtung am Abendhimmel möglich (gegen 19:15 MEZ)

 

Planeten und Kleinplaneten

Merkur

erreicht zwar am 24. März eine größte westliche Elongation mit nahezu 28°, doch kommt es nicht zu einer Morgensichtbarkeit, da er 11° südlicher als die Sonne steht und damit eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang lediglich Horizonthöhen von weniger als 5° aufweist. Ausgewiesene Spezialisten können den etwa 0.2m hellen Planeten zwischen dem 20. und 30. März bei besten Sichtbarkeitsbedingungen eventuell knapp über dem helldämmerigen ESE-Horizont ausmachen.

Venus

ist strahlendes Objekt am Abendhimmel. Sie bewegt sich im Laufe des Monats vom zentralen Teil des Sternbilds Fische bis knapp vor die Plejaden. Ihre Helligkeit steigt leicht von –4.3m auf –4.5m an. Damit ist sie so hell geworden, dass auch Sichtungen am Taghimmel möglich sind – sofern man die Position gut genug kennt. Hierbei kann der Mond hilfreich sein. Am Nachmittag des 28. März ist so eine günstige Gelegenheit. Der Mond steht dann 7-8° unterhalb bzw. links unterhalb der Venus. Bereits am 9. März passiert Venus den schwachen Uranus in 2.2° nördlichem Abstand. Im Fernglas sollte diese Konstellation gut erkennbar sein. Am 24. März erreicht die Venus ihre größte östliche Elongation (46°). Im Teleskop präsentiert sie an diesem Tag ein 24“ großes halbbeleuchtetes Scheibchen. Die Untergangszeiten der Venus verschieben sich von 22:15 MEZ auf 0:15 MESZ.

Mars

wird zu einem auffälligen Objekt des Morgenhimmels. Der rote Planet steigert seine Helligkeit von 1.1m auf 0.8m. Sein Aufgang erfolgt zu Monatsbeginn um 4:30 MEZ, am Monatsende um 4:45 MESZ. Der durch das Sternbild Schütze laufende Planet überholt am 20. März Jupiter in 0.7° südlichem Abstand und am 31. März Saturn in 0.9° südlichem Abstand. Trotz der frühen Morgenstunde sollte man sich diese Konjunktionen nicht entgehen lassen. Bereits am 18. März steht der Mond nahe des Planetenduos Mars/Jupiter; dabei findet man den Erdtrabanten 3° rechts unterhalb des roten Planeten. Im Teleskop kann auf dem nur 6“ großen Scheibchen kaum etwas ausgemacht werden.

Jupiter

ist ein gut erkennbares bis auffälliges Objekt am Morgenhimmel. Der langsam durch das Sternbild Schütze laufende –2.0m helle Riesenplanet verlagert seine Aufgänge während des Monats von 5:00 MEZ auf 4:30 MESZ. Am 20. März passiert Mars den größten Planeten in 0.7° südlichem Abstand. Die schmale Mondsichel findet man bereits am 18. März rechts oberhalb von Jupiter. Im Teleskop präsentiert sich das Planetenscheibchen mit einem Äquatordurchmesser von 36“.

Saturn

ist ein gut erkennbares Objekt über dem morgendlichen Südosthorizont – ein wenig östlich des auffallenden Jupiter. Der Aufgang des 0.7m hellen Planeten erfolgt am Monatsbeginn um 5:30 MEZ und am Monatsende um 4:45 MESZ. Am 19. März steht die schmale Mondsichel 4° rechts des Ringplaneten. Am 21. März wechselt er vom Sternbild Schütze ins Sternbild Steinbock. Schließlich passiert Mars am 31. März den Planeten in 0.9° südlichem Abstand.

Uranus

verschwindet Ende des Monats vom Abendhimmel. In der zweiten Monatshälfte dürften ihn nur noch Spezialisten in geringer Höhe über dem WNW-Horizont ausmachen können. Der 5.9m helle Planet bewegt sich durch das Sternbild Widder und verlagert seine Untergangszeiten von 22:45 MEZ auf 21:45 MESZ. Venus passiert den Planeten am 9. März 2.2° südlich. Am 26. März steht die schmale Mondsichel 5° rechts oberhalb des grünlichen Planeten und kann bei der eventuell letzten Sichtung behilflich sein.

Neptun

steht am 8. März in Konjunktion mit der Sonne und ist somit unsichtbar.

Vesta

steuert auf das Goldene Tor der Ekliptik zu, d.h. auf die Lücke zwischen den Hyaden und den Plejaden. Kleinplanet Nr. 4 wird langsam schwächer und erreicht zum Monatsende eine Helligkeit von 8.4m, so dass er kein einfaches Objekt mehr ist. Die Untergänge erfolgen zu Monatsbeginn um 0:30 MEZ, am Monatsletzten um 0:30 MESZ.

 

Der Sternenhimmel

Zur Standardbeobachtungszeit (23:00 MEZ am Monatsanfang, 22:00 MEZ zur Monatsmitte und 22:00 MESZ am Monatsende) steht das Sternbild Großer Bär – mit dem Großen Wagen als bekanntester Sternenkonstellation – hoch über unseren Köpfen. Seinen stellaren Gegenpart, das Sternbild Kassiopeia, auch Himmels-W genannt, finden wir hingegen in geringer Höhe über dem Nordwesthorizont. In der fünffachen Verlängerung der vorderen Wagensterne treffen wir auf den Polarstern im Norden, der den Endpunkt der Deichsel des Kleinen Wagens definiert. Offiziell wird diese Sternenkonstellation als Kleiner Bär bezeichnet.

Nördlich des Zenits finden wir das schwierig zu identifizierende Sternbild Giraffe in größerer Höhe im Nordwesten. Tief im Norden, westlich der Kassiopeia, steht das Sternbild Kepheus in unterer Kulminationsstellung. Im Nordosten steigt das ausgedehnte Sternbild Drache empor, dessen Kopf am auffälligsten ist. Unterhalb der Wagendeichsel findet sich das nur aus zwei Sternen bestehende Sternbild Jagdhunde. Und westlich des Großen Bären kann das schwache Sternbild Luchs in großer Höhe ausgemacht werden.

Über dem Nordwesthorizont bereiten sich gerade die Sternbilder Andromeda, Dreieck und Widder auf ihren Untergang vor. Noch deutlich höher finden wir das Sternbild Perseus. Im Westen ist das Sternbild Stier mit dem orangefarbenen Aldebaran und den beiden gut erkennbaren Sternhaufen Hyaden (um Aldebaran) und Plejaden (rechts von Aldebaran) schon deutlich herabgesunken. Hingegen steht der Fuhrmann mit der hellen Capella noch in bequemer Höhe.

Das Wintersechseck, zusammengesetzt aus den Sternen Capella, Pollux, Procyon, Sirius, Rigel und Aldebaran, ist nun vollständig nach Südwesten gerückt. Das Sternbild Orion hat sich schon deutlich dem Horizont genähert. Ebenso der Stier und das Sternbild Großer Hund mit dem hellsten Stern des Himmels, Sirius. Die Sternbilder Hase und Achterdeck befinden sich bereits im Untergang. Hingegen das Sternbild Fuhrmann mit der hellen Capella, das Sternbild Zwillinge mit den hellen Sternen Castor und Pollux sowie der Kleine Hund mit Procyon noch in größerer Höhe zu finden. Zwischen Kleinem und Großem Hund ist das schwache Sternbild Einhorn positioniert.

Tief im Süden kulminiert das Sternbild Schiffkompass. Höher finden wir den Kopf des ausgedehnten Sternbilds Wasserschlange und über diesem das sehr unauffällige Sternbild Krebs, in welchem der Sternhaufen Praesepe unter gutem Himmel mit dem bloßen Auge erkannt werden kann.

Im Südosten sind die Sternbilder Becher und Rabe aufgegangen, die beide noch sehr unauffällig sind. Deutlich höher finden wir das auffällige Sternbild Löwe mit dem hellen Regulus und über diesem das schwierige Sternbild Kleiner Löwe. Östlich des Löwen kann unter dunklem Himmel das Sternbild Haar der Berenice mit seinem mit bloßem Auge erkennbaren Sternhaufen Melotte 111 ausgemacht werden. Noch horizontnah finden wir das Sternbild Jungfrau mit der hellen Spica.

Im Osten ist das große Sternbild Bärenhüter nun vollständig aufgegangen; sein Hauptstern Arktur leuchtet erkennbar orange. Unterhalb finden wir das markante Sternbild Nördliche Krone, das aber aufgrund der geringen Horizonthöhe noch nicht auffällt. Dies gilt auch für das über dem Nordosthorizont aufgehende Sternbild Herkules. Tief im Nordnordosten leuchtet die Wega, Hauptstern des Sternbilds Leier.

Die Sterne Regulus, Spica und Arktur bilden das sogenannte Frühlingsdreieck, ein Pendant zum Wintersechseck bzw. Sommerdreieck.

Die Milchstraße ist im März unauffällig, da sie nur mäßige Horizonthöhen erreicht. Sie tritt im Südsüdwesten über den Horizont (Sternbild Achterdeck) und zieht sich dann über die Sternbilder Einhorn, Zwillinge (Westteil) und Fuhrmann, wo sie ihre maximale Höhe erreicht. Im weiteren Verlauf sinkt sie über die Sternbilder Perseus, Kassiopeia und Kepheus zum Nordhorizont hinab.

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