Monatsüberblick Februar 2021

von Andreas Kammerer

Mond

04.:    Letztes Viertel (Waage)
11.:    Neumond (Steinbock)
13.:    Erste Sichtung am Abendhimmel möglich (gegen 18:30 MEZ)
19.:    Erstes Viertel (Stier)
27:     Vollmond (Löwe)

Planeten und Kleinplaneten

Merkur

Spezialisten können sich zu Beginn und Ende des Monats an dem flinken Planeten versuchen. Zu Monatsbeginn steht Merkur bereits sehr tief und wird rasant schwächer. Die Kombination von abnehmender Horizonthöhe und Helligkeit bei zunehmender Dämmerungshelligkeit macht die Suche zur Herausforderung. Am 1. Februar findet man den 1.4m hellen Merkur um 18:00 MEZ nur 5° oberhalb des WSW-Horizonts. Zwei Abende später ist er nur noch 2.5m hell und dürfte vor dem hellen Himmelshintergrund kaum erkennbar sein. Bereits am 8. Februar steht Merkur in unterer Konjunktion mit der Sonne. Wer eine weitere Herausforderung sucht, der kann ab dem 23. Februar versuchen, den dann 0.6m hellen Merkur gegen 7:00 MEZ tief über dem Südosthorizont zu erspähen. Am 28. Februar befindet sich der 0.3m helle Merkur gegen 6:45 MEZ nur 3° rechts oberhalb des noch schwierig erkennbaren Jupiter.

Venus

kann nur noch in der ersten Februarwoche nach 7:30 MEZ knapp über dem Südosthorizont ausgemacht werden. Danach wird sie fast drei Monate lang unsichtbar am Taghimmel stehen.

Mars

steht als immer noch recht auffälliges Objekt am Abendhimmel. Am 23. Februar wechselt er vom Sternbild Widder in das Sternbild Stier. Seine Helligkeit geht von 0.4m auf 0.9m zurück, das Planetenscheibchen misst am Monatsende nur noch 6.5“, so dass teleskopische Beobachtungen nicht mehr sinnvoll sind. Der zunehmende Halbmond passiert den Roten Planeten am Abend des 18. Februar. Gegen Mitternacht findet man den Mond 4° links unterhalb von Mars.

Jupiter

wird ab etwa dem 20. Februar knapp über dem morgendlichen Südosthorizont wieder sichtbar. Der –2.0m helle Planet taucht gegen 7:15 MEZ auf, dürfte an diesem Tag aber wohl nur im Fernglas sichtbar sein. Mit jedem Tag verbessern sich die Sichtbedingungen leicht. Am letzten Tag des Monats steht der Riesenplanet nur 3° links unterhalb von Merkur, der allerdings ein recht schwieriges Objekt sein wird.

Saturn

kann allenfalls von Spezialisten in den letzten Februartagen knapp über dem morgendlichen Südosthorizont gegen 7:00 MEZ ausgemacht werden. Der 0.7m helle Planet befindet sich 4,5° rechts von Merkur, der aber selbst ein schwieriges Objekt ist. Zusammen mit dem 8° entfernten Jupiter kann ein Planetentrio gesichtet werden, aber unter sehr ungünstigen Umständen.

Uranus

bewegt sich rechtläufig durch das Sternbild Widder. Der 5.8m helle Planet ist ein einfaches Fernglasobjekt während der Abendstunden. Sein Untergang erfolgt zu Monatsbeginn gegen 0:45 MEZ, am Monatsende gegen 23:00 MEZ. Der Mond passiert Uranus am Abend des 17. Februar, wobei man den Mond 3° links unterhalb des grünlichen Planeten findet.

Neptun

kann von Spezialisten nur noch in der ersten Monatsdekade gesichtet werden, bevor er der Sonne zu nahe stehen wird. Die Suche nach dem 8.0m hellen Planeten sollte bei Ende der nautischen Dämmerung (gegen 18:45 MEZ) beginnen, wenn Neptun noch 10° über dem westlichen Horizont steht.

Vesta

bewegt sich rückläufig durch das Sternbild Löwe und nähert sich ihrer Opposition. Ihre Helligkeit steigt von 6.7m auf 6.0m an. Die beste Beobachtungszeit ergibt sich bei ihrer Kulmination im Süden. Diese erfolgt zu Monatsbeginn um 3:15 MEZ, zu Monatsende um 1:15 MEZ.

Eunomia

Kleinplanet Nr. 15, wandert rückläufig durch das Sternbild Zwillinge, wobei sie sich immer weiter von M44 entfernt und auf die Verbindungslinie Pollux – Procyon zusteuert. Ihre Helligkeit sinkt von 8.7m auf 9.5m. Die Kulminationszeit verlagert sich von 23:30 MEZ auf 21:30 MEZ.

Der Sternenhimmel

Zur Standardbeobachtungszeit (23:00 MEZ am Monatsanfang, 22:00 MEZ zur Monatsmitte und 21:00 MEZ am Monatsende) steht das Sternbild Großer Bär mit dem auffälligen Großen Wagen bereits hoch im Nordosten. Seinen Gegenpart, die Kassiopeia, auch Himmels-W genannt, steht in gleicher Höhe im Nordwesten. Zwischen beiden Sternbilder leuchtet – genau im Norden – der Polarstern. Er ist Teil des Sternbilds Kleiner Bär, das langsam höher steigt. Um den Kleinen Bär windet sich das ausgedehnte Sternbild Drache, dessen Kopf nun ebenfalls langsam an Höhe gewinnt.
 
Im Nordwesten kann das Sternbild Kepheus ausgemacht werden, doch steht dieses nicht sonderlich auffällige Sternbild in nur geringer Horizonthöhe. Da das kleine und schwache Sternbild Eidechse noch tiefer steht, dürfte es kaum noch erkannt werden. Das Sternbild Pegasus ist schon fast ganz, das schwache Sternbild Fische zur Hälfte untergegangen. Beide dürften kaum noch ausgemacht werden. Hingegen stehen die Sternenkette der Andromeda und die kleineren Sternbilder Widder (in dem sich aktuell der Planet Mars befindet) und Dreieck noch in ausreichender Höhe im Westen bzw. Nordwesten. Noch besser positioniert ist das Sternbild Perseus.
 
Im Südwesten ist der Walfisch größtenteils unter dem Horizont verschwunden, und das Sternbild Eridanus ist ebenfalls bereits zu größeren Teilen untergegangen.
 
Der Schwerpunkt des Wintersechsecks ist in den Südwesten gerückt. Dieses setzt sich zusammen aus den hellen Sternen Capella im Fuhrmann, Pollux in den Zwillingen, Procyon im Kleinen Hund, Sirius im Großen Hund, Rigel im Orion und Aldebaran im Stier. Beteigeuze, der zweite helle Stern des Sternbilds Orion, steht etwa im Schwerpunkt des Wintersechsecks. Den Orionnebel kann man im Fernglas unterhalb der Gürtelsterne ausmachen. Unterhalb des Orion findet man das Sternbild Hase, während die untergehende Taube wohl nicht mehr erkannt werden kann. Östlich des Großen Hundes sind die Sternbilder Achterdeck und Schiffskompass positioniert, die aber aufgrund ihrer geringen Horizonthöhe nur schwer zu identifizieren sind. Zwischen Procyon und Sirius (dem hellsten Stern des irdischen Himmels) steht das Sternbild Einhorn, das sich aber nur aus schwachen Sternen zusammensetzt. Gleiches gilt für das Sternbild Krebs östlich der Zwillinge. In diesem kann bei günstigen Bedingungen der Sternhaufen Praesepe mit bloßem Auge festgestellt werden.
 
Den Südosten nimmt das langgestreckte Sternbild Wasserschlange und das kleine Sternbild Sextant ein. Darüber finden wir das auffällige Sternbild Löwe mit dem hellen Regulus. Über dem Osthorizont erscheint eben das Sternbild Jungfrau. Zwischen Löwe, Zwillinge, Fuhrmann und Großer Bär können wir versuchen, die schwachen Sternbilder Kleiner Löwe, Luchs und Giraffe auszumachen.
 
Im Nordosten ist das schwache Sternbild Haar der Berenice aufgegangen, über dem das kleine Sternbild Jagdhunde gut erkennbar ist. Über dem Nordosthorizont erscheint eben das Sternbild Bärenhüter, dessen hellster Stern Arktur aber aufgrund des Horizontdunsts noch nicht auffällig ist.
 
Die nur von dunklen Standorten aus erkennbare Milchstraße steigt im Süden (Sternbild Achterdeck) über den Horizont und zieht sich dann über die Sternbilder Einhorn, Zwillinge (Westteil) und Fuhrmann bis in große Höhen. In der Folge sinkt sie über die Sternbilder Perseus, Kassiopeia und Kepheus zum Nordhorizont. Die Wintermilchstraße ist deutlich lichtschwächer als die Sommermilchstraße, da wir in Richtung der äußeren Spiralarme blicken.
 

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