Monatsüberblick April 2024

von Andreas Kammerer

Mond

02.:    Letztes Viertel (Schütze)
08.:    Neumond (Fische)
09.:    Erste Sichtung am Abendhimmel möglich (gegen 20:30 MESZ)
15.:    Erstes Viertel (Zwillinge)
24.:    Vollmond (Jungfrau)

Planeten und Kleinplaneten

Merkur

kann allenfalls noch von Spezialisten in den ersten drei Tagen des Monats tief über dem WNW-Horizont gesichtet werden. Seine Helligkeit geht dabei von 1.7m auf 2.4m zurück. Die Chancen einer Sichtung sind zwischen 20:45 MESZ und 21:00 MESZ am größten. Bereits am 11. April steht Merkur in Konjunktion mit der Sonne.

Venus

ist in der Morgendämmerung verschwunden und nicht länger beobachtbar. Sie eilt ihrer Konjunktion mit der Sonne entgegen.

Mars

kann wohl nur von Spezialisten ausgemacht werden. Er läuft durch das Sternbild Wassermann und tritt am 24. April in das Sternbild Fische. Die größten Chancen einer Sichtung des 1.2m hellen Planeten ergeben sich zu Monatsbeginn gegen 6:30 MESZ, am Monatsende gegen 5:30 MESZ. Am 11. April passiert Mars den Ringplaneten Saturn in 0.5° nördlichem Abstand, was allerdings eine extrem schwierig zu beobachtende Konjunktion sein dürfte.

Jupiter

verabschiedet sich vom Abendhimmel. Er sinkt stetig dem Nordwesthorizont entgegen und wird gegen Monatsende unsichtbar. Der –2.0m helle Gasplanet wandert rechtläufig durch das Sternbild Widder. Erfolgt sein Untergang zu Monatsbeginn gegen 23:00 MESZ, so sinkt er zu Monatsende bereits um 21:45 MESZ unter die Horizontlinie. Am 10. April steht die schmale Mondsichel 3.5° rechts des Planeten. Sinnvolle teleskopische Beobachtungen werden allenfalls Anfang April gelingen.

Saturn

taucht in der letzten Monatsdekade über dem östlichen Morgenhorizont auf. Der 1.2m helle Ringplanet wandert rechtläufig durch das Sternbild Wassermann, geht am 20. April um 5:15 MESZ auf und kann gegen 5:45 MESZ am ehesten aufgefunden werden. Spezialisten können Saturn eventuell bereits zehn Tage früher auffinden und seine Konjunktion mit Mars erfolgreich beobachten.

Uranus

verschwindet zur Monatsmitte vom Abendhimmel. Den 5.8m hellen Planeten sollte man noch in der Dämmerung aufsuchen. Bis zur Monatsmitte hat sich Jupiter dem grünlichen Planeten bis auf 1° genähert und kann somit als Aufsuchhilfe genutzt werden. Am Abend des 10. April steht die schmale Mondsichel zudem 4° rechts unterhalb von Uranus.

Neptun

stand Mitte März in Konjunktion mit der Sonne. Seine Elongationen sind noch zu gering, als dass er bei der aktuell flach zum Morgenhorizont stehenden Ekliptik erfolgreich beobachtet werden kann.

(2) Pallas

wird im April zu einem wenn auch schwierigen Fernglasobjekt. Sie bewegt sich durch den südwestlichen Teil des Sternbilds Herkules. Kleinplanet Nr. 2 steigert seine Helligkeit im Monatsverlauf lediglich von 9.3m auf 9.1m. Die größten Chancen einer Sichtung ergeben sich um die Zeit der Kulmination. Diese findet zu Monatsbeginn gegen 5:30 MESZ, am Monatsende gegen 3:30 MESZ statt.

(4) Vesta

sinkt stetig dem nordwestlichen Abendhorizont zu. Ihre immer geringer werdenden Horizonthöhen erschweren ihre Sichtung im Fernglas. Zudem sinkt die Helligkeit von Kleinplanet Nr. 4 im Monatsverlauf von 8.1m auf 8.3m. Aus diesem Grund kann man Vesta zum Monatsende von der Beobachtungsliste streichen. Beobachter sollten den Kleinplaneten gleich nach Dämmerungsende aufsuchen.

(532) Herculina

steht am 8. April in einer sehr günstigen Opposition zur Sonne und erreicht eine maximale Helligkeit von 8.9m. Sie bewegt sich rückläufig durch das Sternbild Bärenhüter, wobei sie sich der Grenze zum Haar der Berenice nähert. Bis zum Monatsende ist ihre Helligkeit geringfügig auf 9.1m zurückgegangen. Kleinplanet Nr. 532 kann am besten nahe seiner Kulmination beobachtet werden, die zu Monatsbeginn gegen 2:45 MESZ, am Monatsende gegen 0:30 MESZ stattfindet. Allerdings weist der Kleinplanet große Horizonthöhen auf, so dass er auch schon am späteren Abend aufgesucht werden kann.

Kometen

Der Komet 12P/Pons-Brooks kann zu Monatsbeginn noch tief über dem nordwestlichen Abendhorizont als Objekt der 5. Größenklasse ausgemacht werden. In den Tagen um den 10. April nähert er sich Jupiter bis auf 3.5° an, verschwindet aber bereits in den folgenden Tagen in der Dämmerung. Details finden sich in der AVKa-Schnellmitteilung Nr. 114.

Meteore

Vom 15. bis 25. April treten die Lyriden auf. Ihr Radiant verlagert sich während dieses Zeitraums vom östlichen Herkules in Richtung Leier. Im Maximum, am Morgen des 23. April, sollte eine zenitale Stundenrate von 20 erreicht werden. Leider ist am 24. April Vollmond, der die Beobachtung deutlich erschwert.

Der Sternenhimmel

Zur Standardbeobachtungszeit (24:00 MESZ am Monatsanfang, 23:00 MESZ zur Monatsmitte und 22:00 MESZ am Monatsende) finden wir die bekannteste Sternenkonstellation, den Großen Wagen, hoch über unseren Köpfen nahezu im Zenit. Der Große Wagen ist Teil des Sternbilds Großer Bär. Eine Verlängerung der vorderen Kastensterne nach unten führt uns zum Polarstern, der stets exakt im Norden steht. Er stellt den Endpunkt der Deichsel des Kleinen Wagens dar, dem offiziellen Sternbild Kleiner Bär. Dieses hat nun fast seine maximale Höhe erreicht.

Zwischen Großem und Kleinem Bär windet sich das Sternbild Drache, dessen Kopf nun auffällig im Nordosten steht. Über dem Nordhorizont hat das Sternbild Kepheus eben seine tiefste Stellung passiert. Östlich davon finden wir das trotz seiner geringen Höhe auffällige Sternbild Kassiopeia, auch Himmels-W genannt. Und oberhalb der Kassiopeia steht das schwierig zu identifizierende Sternbild Giraffe. Im Nordwesten finden wir in geringer Höhe das Sternbild Perseus und das Sternbild Fuhrmann mit der hellen Capella.

Die Sternbilder Stier und Orion sind im Westen bereits am Untergehen – nur noch Aldebaran und Beteigeuze fallen auf. In bequemer Höhe stehen noch die Zwillinge mit Castor und Pollux, und noch höher das schwache Sternbild Luchs.

Tief über dem Südwesthorizont kann Sirius eben noch ausgemacht werden. Darüber finden wir das Sternbild Kleiner Hund mit Procyon. Das schwache Sternbild Einhorn dürfte kaum noch erkennbar sein. Halbhoch im Südwesten können wir den Kopf der Wasserschlange ausmachen und darüber das schwache Sternbild Krebs mit seinem Sternhaufen Praesepe.

Im Süden kulminiert die Wasserschlange, das ausgedehnteste Sternbild des Himmels, dessen Schwanz noch immer nicht aufgegangen ist, während der Kopf bereits im Südwesten steht. Oberhalb der Wasserschlange finden wir den auffälligen Sternenrhombus des Raben sowie die schwachen Sternbilder Becher und Sextant. In großer Höhe steht das auffällige Sternbild Löwe mit dem hellen Regulus und darüber das schwache Sternbild Kleiner Löwe.

Im Südosten geht gerade das Sternbild Waage auf. In bequemer Höhe finden wir in dieser Richtung das Sternbild Jungfrau mit der hellen Spica sowie das Sternbild Bärenhüter mit Arktur. Zwischen Bärenhüter und Löwe ist das schwache Sternbild Haar der Berenice beheimatet, das den im Fernglas auffälligen Sternhaufen Melotte 111 enthält. Südlich der Wagendeichsel kann das kleine Sternbild Jagdhunde erkannt werden. Regulus, Spica und Arktur bilden das Frühlingsdreieck.

Im Osten gehen gerade die Sternbilder Schlange und Schlangenträger auf, dürften aber nur schwierig auszumachen sein. Dagegen ist der Sternenhalbkreis der Nördlichen Krone östlich des Bärenhüters eine auffällige Sternenkonstellation. Noch recht tiefstehend findet sich östlich davon das ausgedehnte Sternbild Herkules.

Tief über dem Nordosthorizont finden wir das kleine Sternbild Leier mit der hellen Wega und das aufgehende Sternbild Schwan mit seinem Hauptstern Deneb.

Im April verläuft die Milchstraße ziemlich horizontnah vom Südwest- zum Nordosthorizont, so dass es selbst unter einem dunkleren Himmel schwierig ist, sie auszumachen. Sie steigt über die Sternbilder Einhorn, Zwillinge (Westteil) und Fuhrmann in bescheidene Höhen auf, um über Perseus, Kassiopeia, Kepheus und Schwan wieder zum Horizont abzusinken.

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