Monatsüberblick Oktober 2019
von Michael Rastetter
Mond
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05.: Erstes Viertel (Schütze)
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13.: Vollmond (Fische)
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21.: Letztes Viertel (Zwillinge)
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28.: Neumond (Jungfrau)
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29.: Erste Sichtung am Abendhimmel möglich (gegen 17:30 MEZ)
Merkur
ist unsichtbar
Venus
hat sich bis um den 20. Oktober so weit von der Sonne entfernt, dass man in der hellen Abenddämmerung tief über dem Südwesthorizont nach ihr suchen kann. Am 29. Oktober hilft der Mond dabei, der gegen 17:30 MEZ knapp 3° oberhalb der –3.8m hellen Venus steht.
Mars
taucht Mitte Oktober am Morgenhimmel auf. Durch das Sternbild Jungfrau wandernd kann er gegen 6:45 MESZ knapp über dem Osthorizont ausgemacht werden. Am Morgen des 26. Oktober steht der Mond 9° oberhalb des 1.8m hellen roten Planeten.
Jupiter
verkürzt seine Sichtbarkeit am Abendhimmel nun rasch. Der –1.9m helle Gasplanet wandert rechtläufig durch das Sternbild Schlangenträger und entfernt sich dabei stetig von Antares. Teleskopische Beobachtungen gelingen – wenn überhaupt – nur noch in der Dämmerung. Jupiter geht zu Monatsbeginn gegen 21:45 MESZ, am Monatsende bereits um 19:15 MEZ unter. Der Mond steht am 3. Oktober und am 31. Oktober sehr nahe des größten Planeten unseres Sonnensystems.
Saturn
wandert rechtläufig durch das Sternbild Schütze und ist mit einer Helligkeit von 0.5m noch immer ein auffälliges Objekt des Abendhimmels. Allerdings muss man teleskopische Beobachtungen des Ringplaneten gleich nach Dämmerungsende durchführen, da er dann bereits den Meridian durchschritten hat. Seine Untergänge verlagern sich von 23:45 MESZ zu Monatsbeginn auf 20:45 MEZ am Monatsende. Am 5. Oktober passiert der Mond den Ringplaneten, wobei Saturn nur 1° oberhalb des Mondes steht.
Uranus
steht am 28. Oktober im Sternbild Widder in Opposition zur Sonne. Der 5.7m helle Planet kann dann nahezu die gesamte Nacht hindurch bequem in einem Fernglas ausgemacht werden. Im größeren Teleskopen ist das grünliche, 3.7“ große Planetenscheibchen gut erkennbar. Viel schwieriger wird es sein, die recht lichtschwachen Monde auszumachen, zumal Uranus seine Umgebung stark aufhellt. Am ehesten wird man mit Titania (13.9m) und Oberon (14.1m) Erfolg haben, zumal diese sich bis zu 30“ bzw. 40“ vom Planeten entfernen können. Der helle Vollmond passiert den Planeten in der Nacht des 14./15. Oktober in 5° südlichem Abstand.
Neptun
bewegt sich rückläufig durch das Sternbild Wassermann. Mit einem Fernglas ist schön erkennbar, dass sich der 7.8m helle Planet stetig mehr von j Aqr entfernt. Noch immer kann man versuchen, das 2.4“ kleine Scheibchen und den hellsten Mond Triton (13.5m) in einem Teleskop zu erkennen. Der noch fast volle Mond passiert den entferntesten Planeten in der Nacht des 10./11. Oktober in 4° südlichem Abstand, doch dürfte dies im Fernglas nicht erkennbar sein.
Pluto
beendet am 2. Oktober im Sternbild Schütze seine Oppositionsschleife und wird wieder rechtläufig. Der 14.3m helle Zwergplanet kann nur noch von Spezialisten mit größeren Instrumenten gesichtet werden.
Vesta
wandert rückläufig durch den südöstlichen Teil des Sternbilds Stier. Ihre Helligkeit steigt von 7.2m auf 6.6m an, so dass sie zum einfachen Fernglasobjekt wird. Die beste Beobachtungszeit verlagert sich von 5:00 MESZ auf 1:00 MEZ.
Metis
Kleinplanet Nr. 9 steht am 25. Oktober im östlichen Teil des Sternbilds Fische, nahe der Grenze zum Walfisch, in Opposition zur Sonne. Zu Monatsbeginn erst 9.2m hell, erreicht sie zur Opposition eine Maximalhelligkeit von 8.6m. Die beste Beobachtungszeit liegt zu Monatsbeginn bei 3:00 MESZ, am Monatsende um Mitternacht.
Eunomia
Kleinplanet Nr. 15 beendet seine Fernglas-Sichtbarkeit in diesem Monat. Seine Helligkeit sinkt von 9.0m auf 9.5m ab. Der rechtläufig im Sternbild Wassermann laufende Kleinplanet kann zu Monatsbeginn am besten gegen 22:00 MESZ, am Monatsende gegen 19:00 MEZ beobachtet werden.
Amphitrite
Kleinplanet Nr. 29 erreicht am 13. Oktober seine Opposition zur Sonne und erreicht dann eine Maximalhelligkeit von 8.7m. Der im östlichen Bereich des Sternbilds Fische rückläufige Kleinplanet kann am besten gegen Mitternacht beobachtet werden.
Kometen
Der Komet C/2018 W2 (Africano) kann von Spezialisten noch bis zur Monatsmitte verfolgt werden. Anfangs in der Sternenellipse der Fische positioniert wandert er bis Mitte des Monats ins Sternbild Südlicher Fisch. Die beste Beobachtungszeit verlagert sich von Mitternacht auf 22:00 MESZ. Nähere Informationen entnehme man dem AVKa-Beobachterinfo Nr. 7.
Der Sternenhimmel
Zur Standardbeobachtungszeit (24:00 MESZ am Monatsanfang, 23:00 MESZ zur Monatsmitte und 21:00 MEZ zum Monatsende) steht der Große Wagen, der ein Teil des Sternbilds Großer Bär ist, tief über dem Nordhorizont, so dass er nur wenig auffällt oder eventuell sogar von Häusern bzw. Bäumen verdeckt wird. Seinen Gegenpart, das Sternbild Kassiopeia, auch als Himmels-W bezeichnet, findet man sehr zenitnah. Zwischen diesen beiden bekannten Sternbildern steht das Sternbild Kleiner Bär mit dem Polarstern als Schlusspunkt, der auch als Kleiner Wagen bezeichneten Sternengruppierung. Den nicht sonderlich auffälligen Polarstern findet man auch, indem man die vorderen Kastensterne des Großen Wagens um die fünffache Länge nach oben verlängert.
Um den Kleinen Bär schlängelt sich das Sternbild Drache, dessen markanter Kopf man halbhoch im Westen, nicht weit von der Wega findet. Westlich der Kassiopeia steht das wenig auffällige Sternbild Kepheus und südlich desselben, nahezu im Zenit, das schwache Sternbild Eidechse. Östlich der Kassiopeia befindet sich das noch unscheinbarere Sternbild Giraffe, von dem aus sich in Richtung Horizont das Sternbild Luchs erstreckt.
Im Nordwesten kann der Nordteil des Sternbilds Bärenhüter kaum noch ausgemacht werden, und auch die Nördliche Krone ist schwierig aufzufinden. Während das ausgedehnte Sternbild Herkules noch über dem Horizont steht, sind die Sternbilder Schlangenträger, Schlange und Schild bereits am Untergehen.
Das Sommerdreieck, gebildet aus Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler ist nach Westen gerückt. Im Bereich zwischen Schwan, Adler und Pegasus sind die kleinen Sternbilder Füchschen, Pfeil, Delphin und Füllen positioniert, wobei von diesen einzig der Delphin aufgrund seiner kompakten Form mittelheller Sterne auffällig ist. Recht tief im Südwesten findet man das recht unscheinbare Sternbild Steinbock.
Tief über dem Südhorizont kann ein hellerer Stern gesichtet werden. Es ist Fomalhaut, der Hauptstern des Sternbilds Südlicher Fisch und gleichzeitig der südlichste von unseren Breiten aus sichtbare Stern 1. Größenklasse. Östlich des Meridians, aber ähnlich knapp über dem Horizont ist das bei uns kaum auszumachende Sternbild Bildhauer zu finden. Den Meridian passieren in größerer Höhe der Ostteil des ausgedehnten, aber wenig auffälligen Sternbilds Wassermann und das markante Sternbild Pegasus, auch Herbst-Viereck genannt. Es wird gerne als Pendant des Sommerdreiecks bezeichnet.
Der Südosthimmel wird von dem ausgedehnten Sternbild Walfisch eingenommen, von dem insbesondere der Stern Diphda (b Ceti) – nicht allzu weit von Fomalhaut entfernt – auffällig ist. Östlich des Walfischs sind die ersten Sterne des Sternbilds Eridanus aufgetaucht. Über dem Walfisch ist die lichtschwache Sternenkette der Fische zu finden, von denen einzig die Sternenellipse am Westende markant ist. Vom Sternbild Pegasus zweigt die helle Sternenkette der Andromeda ab, und darunter findet man die kleinen, aber gut erkennbaren Sternbilder Dreieck und Widder. Am Ende der kurzen, nach Norden weisenden Sternenkette innerhalb der Andromeda finden wir den berühmten Andromedanebel, unsere Nachbargalaxie.
Über dem Osthorizont sind eben die ersten Sterne des Orions aufgetaucht, während das Sternbild Stier bereits gänzlich aufgegangen ist. Neben dem orangefarbenen Aldebaran fallen die Sternhaufen der Hyaden (um Aldebaran) und der Plejaden (rechts oberhalb von Aldebaran ins Auge. Die Plejaden, auch Siebengestirn genannt, erscheinen wie eine Miniaturausgabe des Großen Wagens. Halbhoch im Osten sind die Sternbilder Perseus und Fuhrmann, mit der hellen Capella, positioniert. Im Nordosten hat das Sternbild Zwillinge mit dem Aufgang begonnen.
Das Milchstraßenzentrum und die helle Schild-Wolke sind bereits untergegangen. Lediglich die hellen Partien im Sternbild Schwan sind noch auffällig. Die Milchstraße steigt im Westsüdwesten über den Horizont und verläuft dann über die Sternbilder Adler, Pfeil, Schwan, Kepheus und Kassiopeia in Richtung Zenit, um im weiteren Verlauf über die Sternbilder Perseus, Fuhrmann und den Westteil der Zwillinge in Richtung Ostnordosthorizont abzusinken.